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Schriftlich Minus rechnen: Problem der Eltern?

Mal ehrlich, wie rechnen Sie 43636 – 1268 wenn es wichtig ist, dass das Ergebnis stimmt? Mit dem Taschenrechner? Ich auch!

Dennoch finde ich es wichtig, schriftliche Verfahren zu kennen und anwenden zu können. Wenn's mal schnell gehen soll oder grad kein Taschenrechner zu Verfügung steht (jedoch ein Stück Papier und einen Stift braucht es immer….). Was ich in der Schule bei den Drittklässern erlebe ist häufig automatisiertes Vorgehen ohne das Grundlegende wirklich verstanden zu haben. Ist ja auch nicht leicht: Warum muss ich jetzt jede Stelle einzeln rechnen? An welcher Zahl kann ich handeln? Wo schreib ich die Zwischenergebnisse hin? Warum spreche ich 5 minus 3, wo es doch eigentlich Zehner sind, also 50 minus 30 heißen müsste? Was mach ich, wenn da eine Null steht?

Manche Kinder tun sich tatsächlich leichter, die Aufgaben wie gewohnt zu rechnen.

Zum Beipiel so: 636 – 200 = 436 – 90 = 346 – 8 = 338 und fragen sich natürlich, warum das nun nicht mehr gehen soll. Dazu kommen noch verschiedene Rechenverfahren in den Lehrwerken. Schon seit einigen Jahren ist das Abziehverfahren wieder offiziell erlaubt. Zum Glück, denn das Ergänzungsverfahren ist schwierig zu verstehen. Herausforderung dabei sind die Erwachsenen (Eltern und Lehrer) die diese Aufgaben selbst über dieses Verfahren gelernt haben und natürlich heute noch anwenden.

Ergänzungsverfahren:636 – 298 = 8 + 8 = 16 (8 schreiben, 1 gemerkt), 10 + 3 = 13 (3 schreiben, 1 gemerkt) + 3 = 6 (3 schreiben). Ergebnis: 338 (JA, ich habe mit dem Taschenrechner nochmal nachgerechnet!)

Aus meiner Erfahrung brauchen Kinder klare und nachvollziehbare Handlungen und Rechenwege. Für mich als Förderschullehrerin kommt deshalb nur das Abziehverfahren in Frage (auch wenn es die Eltern meist nicht nachvollziehen können).

Und so kann Melissa nach einigen Fördereinheiten mit Handlungsmaterial zum Eintauschen und dem Verständnis, dass sie nur an der oberen Zahl handeln darf (die andere Zahl hab ich ja eigentlich gar nicht) das schriftliche Rechenverfahren wirklich gut erklären:

” Das oben ist die “Geldbeutelzahl”, so viele hab ich, unten steht, was weggenommen wird (bzw. wie viel ich bezahlen soll). Bei der Aufgabe 636 – 298 fange ich so an:

6 Einer hab ich, 9 nehm ich weg. Das geht nicht. Ich nehme mir einen Zehner von der Zehnerstelle, tausche ihn in Einer um und hab jetzt nur noch 2 Zehner, aber 16 Einer. ( An dieser Stelle gibt es einige sehr unterschiedliche Möglichkeiten, Melissa hat sich diese ausgesucht). Davon nehm ich die 8 Einer weg, bleiben noch 8 übrig. 2 Zehner – 9 Zehner – geht nicht. Ich tausche einen Hunderter in 10 Zehner, hab ich noch 5 Hunderter und 12 Zehner. Davon nehm ich die 9 Zehner weg, bleiben noch 3 Zehner. 5 Hundert minus 2 Hundert ist 3 Hundert.

Voila! Geht doch

Ich freu mich riesig für Melissa, sind doch solche Aufgaben ein Bestandteil der nächsten Klassenarbeit…

 

Sie haben es nicht verstanden? Klar, Sie haben es ja auch anders gelernt….

Logisch ist das Ergänzen nicht gerade….Sie merken erst wie schwierig es ist, wenn Sie es einem Kind beibringen müssen, welches Mathe nicht selbsterklärend findet….

Sollte Ihr Kind größere Schwierigkeiten in Mathematik zeigen, finden Sie hier meine Ideal-Lösung:

 

Ihre

Christine Strauß-Ehret

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